Was bedeutet Frausein? Wie wird und ist man eine Frau? Unsere Gastautorin Janine Engeleiter sucht nach einem Weg zur eigenen Natürlichkeit des Frauseins und teilt ihre Gedanken über die Herausforderungen unseres Zeitalters in diesem Artikel.

 

Es ist dieser eine Moment. Und darin dreht sich alles. Ich werde Frau. Darf ich das sein? Wieviel davon? Was ist okay und was nicht? Tatsächlich wird aus diesem einen Augenblick ein Prozess. Eine Frau werden oder eine Frau sein – das kann Mädchen begleiten für viele Jahre oder gar Jahrzehnte und zwischen dem Werden und Sein liegt die Krux. Warum ist das so schwierig?

Weiblich sein mit all seinen Attributen – sowohl in Frauen als auch in Männern – ist die Herausforderung unseres Zeitalters. Dabei sind wir in den ersten Wochen unseres Werdens alle gleich: alle weiblich. Erst wenn sich das Y aus XY umsetzt, ändern sich die Hormone und das Embryo wird ein Junge. Aber wird dieser Junge jemals zum Mann? Und zu einem Mann, der seine weiblichen Anteile integrieren kann?

Wir sind in einem Augenblick der Geschichte, in der wir uns fragen, was ist fraulich und wie hat eine Frau zu sein – unabhängig von Bildern oder der machoistischen Perspektive. War das sexuelle Sinnbild einst die Venus von Milo, so war es später Kate Moss – und warum ist das überhaupt wichtig zum Frausein? Die ägyptische Pharaonin Kleopatra soll sehr mazedonisch als Nachkommin von Alexander des Großen ausgesehen haben – weder dunkelhäutig exotisch, noch dünn, aber so wird sie uns meist vorgestellt. Trotz ihres äußeren Aphrodite-Makels bezirzte sie die großen Macher und Kriegsherren.

Schauen wir zurück in die Geschichte der Frauen, bleiben oft die sexuellen Reize, die Äußerlichkeiten – wahr und unwahr – in den Gedächtnissen. Natürlich Mutter Theresa, Hildegard von Bingen und Jeanne d’Arc bilden Kontraste, Facetten. Und genau solche Vorbilder benötigen wir wieder, genau solche Frauen, denn sie gibt es, dürfen in den Vordergrund treten. Frau darf Frau sein. Dafür benötigen wir keine Definitionen und Steoreotype. Und doch, wir benötigen sie auf der Reise zu uns selbst, als Erinnerung, woher wir kommen, was wir sind, worin wir heilen dürfen. Sie brechen Bestehendes auf. Im nächsten Augenblick dürfen wir uns freisprechen davon, dürfen unabhängig sein - als Frau in der Frau, als Frau im Mann, als Natur, als Pacha Mama, als Liebe, als Hingabe, als Sinnlichkeit, als Erfahrung in dieser Welt, in diesem Kosmos.

 

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Besucher*innen vor einer der meistfotografiertesten Frauen: Mona Lisa

 

Allerdings ist der Weg in vielen Herzen noch sehr lang. In diesen Herzen ist Angst, Gewalt und Unterdrückung zu begegnen. Diese Informationen sind sehr stark in unserem Umfeld, sie werden betont, indem sie wiederholt erfahren und gelebt werden. Wir sprechen von einer Spirale. Und wir begegnen den Spiralen mit Erfahrungen aus ihr, mit Mustern. Wo ist die Liebe hin, frage ich mich immer wieder. Wo ist das Mitgefühl versteckt? Wir betonen Gewalt. Sie wird geschaffen und wir schauen ihr gebannt zu. Unsere Aufmerksamkeit fließt dorthin, in die Gewalt, in die Unterdrückung, in die Ver-herr-lichung. Dort und überall kann sie wachsen. In dieser Macht- und Gewaltdiktatur können wir wählen: einen anderen schon bekannten Weg, den Weg aus der Angst. Dieser Weg ist ein Pfad, sehr schmal und verdeckt. Einst war er mühelos begehbar.

Das klingt nun so simpel und einige Methoden sind auch sehr simpel, nur ist es nicht leicht etwas loszulassen, die Unterdrückung und die Opfer-Rolle abzugeben, das Bekannte zu verabschieden, in andere Richtung zu schauen, um letztlich aus eigener Kraft fischen zu können – fischen im Ozean unendlicher Möglichkeiten.

Der Weg aus der Gewalt ist auch der Weg in die eigene Natürlichkeit, in die Harmonie. Hierin sind wir wieder genau beim Thema: Harmonie zwischen den Geschlechtern. Dies ist eine gesellschaftliche und vor allem eine individuelle Aufgabe.

 

Ließ mehr darüber in Janine's Buch: Im Herzen ehrlich – ehrlich lächeln

Hier der Link zur PDF, die für kurze Zeit frei zur Verfügung steht: https://vitaltraining.org/buch-2/

 

Zitieren
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Geschrieben von Janine Engeleiter

 

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Medien sind getarnt vom Postulat nach Freiheit. Wie begrenzt und begrenzend die Medien tatsächlich arbeiten, musste Janine immer wieder feststellen in ihrem journalistischen Leben – auch in ihrer letzten Arbeit zu (häuslicher) Gewalt. Darum schrieb sie unaufhörlich an diesem Thema. Während der Suche nach Tiefe und Essenz, nach Wahrheit und Licht ist sie sich und ihrer spirituellen Natur zunehmend begegnet und mit ihr gewachsen. Mit jeden Schritt ein Feld unendlicher Möglichkeiten. Nichts ist umsonst und alles offenbart sich in sich selbst.

 

 


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